Im Jahr 2002 lernte ich einen der ersten deutschen Alpakazüchter kennen. Er verstand es, mich für seine Schützlinge, die gleichzeitig seine Erwerbsquelle sind, zu begeistern. Die Aura der sanftmütigen und geheimnisvollen Andenbewohner hatte es mir sofort angetan. Schon bei meinem ersten Besuch wurde der Wunsch geboren, diese Tiere selbst zu besitzen und mit ihnen umzugehen. Allerdings hatte ich weder Weidefläche noch Stall noch überhaupt eine Ahnung von landwirtschaftlicher Viehhaltung. Außerdem bleibt neben meinem Beruf kaum Zeit für so ein anspruchsvolles Hobby.
Wie kann man also unter solchen Voraussetzungen ein Alpakazüchter werden? Um diesen gordischen Knoten zu lösen, bedurfte es über 10 Jahre. Zuerst einmal las ich alles Erreichbare über Alpakas und besuchte viele Ausstellungen und Seminare. Und natürlich war ich auch immer wieder auf Farmen im näheren und weiteren Umfeld zu Gast. Eine dieser Ranches ist die Miriquidi Farm von Wolfgang Eckhardt und Babett Kunze bei Oederan. Hier hat man sich auf schwarze und graue Tiere spezialisiert und eine Infrastruktur geschaffen, die jedem Alpaka wie der Himmel auf Erden vorkommen muss. Dass man sich besonders mit australischen und neuseeländischen Zuchtlinien beschäftigt, interessierte mich von Anfang an.
Dass Babett und Wolfgang mir die Möglichkeit boten, meine Tiere bei ihnen in Pension zu geben, ist ein ganz besonderer Glücksfall. Die mit Bedacht ausgewählten Zuchtstuten, die ich mir ab 2013 zulegte, leben auf der Miriquidi Farm unter optimalen Bedingungen, die vorhandenen Zuchthengste versprechen beste Genetik bei der Nachzucht, ich kann die wunderbare Wolle verarbeiten und vor allem, das ist fast das Wichtigste: Ich kann meine Alpakas zu jeder Zeit sehen und ihnen bei Freud und Leid zur Seite stehen. So habe ich mir ein kleines Stückchen Himmel reserviert.